Wie ich zwitschere

Twitter steht bei vielen Menschen im Ruf, auch nur ein weiteres sinnloses Social-Media-Netzwerk zu sein. Ich glaube aber, daß man Twitter ganz hervorragend gewinnbringend nutzen kann.

Es soll nicht um das übliche gehen: ja, Twitter kann endlos Zeit fressen, das „Doomscrolling“ ist ein echtes Problem. Ja, man kann sich feste Zeiten einrichten und nicht ständig aufs Handy schielen. Aber es gibt handfestere Ratschläge.

Zunächst einmal: ich nutze Twitter täglich. Nachdem ich meinen letzten Twitter-Account gelöscht hatte, bin ich vor einigen Monaten wieder eingestiegen. Alle Follower weg. Oh je!

Aber das ist gar nicht schlimm. Ich habe auch heute, Monate später, noch 0 Follower. Ich folge selbst allerdings auch 0 Personen. Das muß ich erklären.

Die normale Art, Twitter zu nutzen, ist: ich folge ganz vielen interessanten Menschen und dann habe ich eine interessante Timeline. Das funktioniert aber so nicht.

Die Timeline

Zunächst zur Timeline: Die Standard-Chronik auf Twitter zeigt ganz viel Mist, von dem Twitter glaubt, daß er unser „Engagement“ steigert. Tweets von Personen, denen Personen folgen, denen Personen folgen, denen wir folgen. Tweets, die gerade deutschland- oder weltweit wie blöde retweetet werden. Das sind vor allem Tweets, die uns aufregen. Emotionale Tweets. Die Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Dazu ganz viele „empfohlene“ Tweets, die letztenendes auch nur Werbung sind.

Das kann man kaum verhindern. Ein Ansatz (aber keine vollständige Lösung) ist, bestimmte Begriffe zu blocken, die in den Tweets nicht sichtbar sind, die Twitter aber offenbar intern verwendet, um all diese verschiedenen Belästigungen zu kategorisieren. Die heißen dann „suggest_recycled_tweet“ oder „ActivityTweet“ und so. Natürlich sind sie nicht dokumentiert. Aber findige Netizens haben diese Begriffe reverse-engineert.

Und wenn man diese Begriffe stummschaltet, dann verschwinden auch diese störenden Tweets. Jedenfalls derzeit. Wie lange das funktioniert, ist offen. Dennoch: unbedingt tun:

Stummgeschaltete Begriffe

Zum nächsten Problem der normalen Chronik: sie ist keine. Die Tweets erscheinen nicht in chronologischer Rehenfolge, sondern werden vom Twitter-Algorithmus umsortiert, wie Twitter gerade meint, das „Engagement“ steigern zu können. Man kann also nicht da weiterlesen, wo man zuletzt stehengeblieben war. Alte Tweets erscheinen erneut, neue Tweets werden unter all den anderen versteckt.

Auch hier gibt es eine Teil-Lösung: Mit der „Sternschaltfläche“ oben rechts kann man von „Home“ auf „Latest Tweets show up as they happen“ umschalten.